(C) Sieglinde Langer |
"Am Anfang wollten die Schüler lieber bauen und weniger Programmierversuche mit Aufgaben. Jetzt zum Ende hin ist es umgekehrt. Jetzt verstehen sie die Aufgaben besser und wollen lieber experimentieren. Was mir aufgefallen ist beim Streuner (M.P. Scholz Modell) ab hier konnten sie komplett, nicht nur die Bauanleitung umsetzen, sondern auch die Programmieranleitung lesen und ausführen.
Wir
hatten pro Kind einen 9797kasten und die Hälfte Zusatzkästen.
So
konnten wir wechseln und hatten immer 2 Roboter für 2 Kinder zur
Verfügung. Dadurch konnten wir mit dem fertigen Modell ca. 1 Stunde
Versuche machen und dann in der 2. St. wieder bauen an dem zweiten
Modell. Dadurch gab es keine zu langen Bauphasen und auch das
anfänglich schwierige Erfassen und Umsetzen der Aufgaben wurde auch
nicht zu "schulgemäß". Es stellte sich auch heraus, dass
es gut ist, immer 2 Kinder miteinander arbeiten zu lassen, einer
sucht die Bauteile, der andere baut( Im Wechsel), die beiden einigten
sich selbständig. Beim Programmieren konnten beide am PC
ausprobieren und wechselnd auf den "Robi" laden.
Die
Kommunikation unter den Kindern war sehr lebhaft und immer
sachgerecht, sie haben sich gegenseitig geholfen und unterstützt.
Als
sehr segensreich erwies sich der Robotertisch. Hier konnte man
wirklich seine "Robis" vorstellen, ausprobieren, musste
lernen zu warten bis man an der Reihe war. vor allem sah man auch die
nötigen Schritte, um noch genauer zu programmieren, was am Boden
nicht so exakt gegangen wäre.
Rundum
eine gelungene Thematik, Grundschulkinder naturwissenschaftliche
Fragen spielend näher zu bringen.
Ich
möchte das am Beispiel des Radumfangs genauer erläutern.
Problemstellung:
wie kann ich einen Meter exakt fahren?
Lösung:
mit einem Meterband( geschenkt Bauhaus-Ikea)den Umfang ermitteln-
Danach
dann das Band ausrollen und überlegen wie viele Umdrehungen das Rad
machen muss, bis es einem Meter erreicht.
Also
habe ich so Durchmesser und Pi eingeführt und dann gerechnet.
Wen
hätte diese Thematik in der Grundschule interessiert? Wenn es aber
darum geht, welche Reifen ich aufziehen muss um den Meter am
schnellsten zu fahren, sind alle dabei und rechnen, wenn auch mit dem
Taschenrechner unter Zubehör.
Aber
jeder hat das Problem verstanden und gelöst.
Ich denke, dass mit Lego genau das Zusammenspiel von theoretischer Materie wie Mathematik/Physik und Programmierung durch die praktische Umsetzung und das realistische Bauen für die Kinder das Interessante ist und vor allem nicht nur die theoretisch begabten Kinder fördert, sondern vor allem die, die meinen nicht so sehr begabt zu sein, denn hier sind die praktisch begaben plötzlich im Vordergrund und verstehen auch den Zusammenhang zur Theorie, den sie anders nicht für sich erschließen könnten.
Was
mir meine Kinder rückmelden ist Begeisterung an der Sache. Sie
werden mit Bedauern den Kurs abschließen oder aber in einer weiter
führenden Schule fortsetzen.
Ich
selbst werde den gleichen Kurs wieder mit 20 Stunden im Nächsten
Schuljahr anbieten. So lange soll er für mich schon sein, da erst
nach 10Doppelstunden das Verständnis für die Programmieraufgaben da
ist."
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